Meine Motivation: Darum setze ich mich ein für gesunde Energie
Lieber Leser,
mein Name ist Christian Wittmann und ich wohne seit über 50 Jahren im westlichen Landkreis Augsburg.
In der Zeit des Unglücks von Tschernobyl war ich gleichzeitig in zwei Berufsgruppen der meist betroffenen Bürger tätig. Tagsüber als Spengler auf dem Dach und abends in der Landwirtschaft bei der Heuernte. Damals kam ich vielleicht noch glimpflich davon, mit einer Allergie auf Pollen und einer ganzjährigen Bindehautentzündung. Aber wie viele haben heute schon mit dem Leben bezahlt, was sie nicht zu verantworten hatten? Weder diese Zeit in den Achtzigern noch die Bomben von Hiroshima waren eine wirksame Warnung vor dem gefährlichen „Spiel“ mit der Kernspaltung.
Wir als Familie hatten hier in Deutschland die Anfrage eine „geschädigte“ Frau aus Fukushima bei uns aufzunehmen. Solche Familien und auch ganze Wirtschaftssysteme, welche bei solchen Unglücken finanziell Schaden nehmen, werden in den Kosten zur Erzeugung von Atomstrom nie auftauchen. Diese unvorstellbar hohen Kosten werden auf den Bürger „umgelegt“. Dabei dürfen Sie noch gar nicht an die Krankheit und den Tod von so vielen Menschen auf der ganzen Welt denken. All das ist in Geld ja nicht aufzuwiegen.
In unserer Straße gibt es gleich zwei gleichaltrige Kinder mit der gleichen seltenen Krebserkrankung, eines davon ist unsere Tochter. In der Nähe ziviler Kernkraftanlagen gibt es wesentlich mehr Leukämieerkrankungen, vor allem bei Kindern. Die Behandlung aller möglichen, auch strahlungsbedingten Krankheiten, werden über die Krankenkassen natürlich auf unser Sozialsystem umgelegt.
Glauben Sie, die Betreiber von Kraftwerken haben eine Versicherung, welche irgendwelche schwer nachweisbaren Schäden an Mensch und Tier bezahlt, geschweige denn die Folgen eines Supergaus?
Wer bezahlt die wirtschaftlichen Schäden aus Tschernobyl und Fukushima und Co., sowie die ganzen Folgekosten aus über 100.000 Jahren Endlagerung?
Wie kann der Mensch nur so gewissenlos sein, um solche „Schäden“ in Kauf zu nehmen. Von den großen Betreibern in der Energiewirtschaft wird nun Angst davor geschürt, welch große Lasten die alternativen Energien uns aufbürden würden.
Unser Energiebedarf wird sich eben den Möglichkeiten der umwelt- und sozialverträglichen Energiegewinnung anpassen müssen. Natürlich kann so etwas nur einer sagen, dessen Existenz nicht von Wählerstimmen abhängt, denn wir alle wollen in erster Linie unsere wirtschaftlichen Standards erhalten.
In unserem Grundstück wird bereits seit vielen Jahren mehr Energie produziert als verbraucht. Ähnliche Lösungen könnten heute von nahezu jedem Haushalt finanziert werden. Es gibt auch Gemeinden und Städte, welche schon lange bewiesen haben, dass dezentrale und alternative Energieversorgung möglich ist.
Sie sehen deutlich, wie sich ein Streifen des Wasserdampfes über unsere Ortschaft zieht.
Wer will schon genau wissen, wie sich eine noch so geringe Strahlung über einen Zeitraum von 50 Jahren auf uns auswirkt?
Die Bewohner hier sind froh, sich eine Bleibe geschaffen zu haben und wollen ohne Ängste weiterleben.
Der nicht direkt Betroffene hat seine eigenen Sorgen und der Verantwortliche riskiert nicht sein schönes Gehalt.
Ich habe vor ca. 12 Jahren das AKW in Gundremmingen besichtigt und mir damals drei Punkte gemerkt, an denen ich das System für viel zu unsicher gehalten habe: Keine Reaktionsunterbrechung durch Borsäure, anfälliges Notkühlsystem und Notstromversorgung, Supergau wegen Zwischenlagerung von Brennstäben über dem Reaktorkern.
Meine drei Befürchtungen von damals sind in Japan Wirklichkeit geworden.
Und ich kann mich nicht freuen, dass es an einem anderen Ort, in einem anderen Land passiert ist.
bis 400 mSv | maximal zulässige Dosis der Lebensarbeitszeit in Deutschland und auch der Astronauten der NASA | tödliches Krebsrisiko (extrapoliert): +20 je 1000 Menschen |
bis 500 mSv | erhielten 30.000 mit Aufräumungsarbeiten Beschäftigte in Tschernobyl Spitzenwert der stündlichen Dosis, die ein Astronaut frei im erdnahen All während erhöhter Sonnenaktivität (Flares) erhalten könnte | kaum unmittelbar nachteilige Wirkungen feststellbar, Schwächung des Immunsystems tödliches Krebsrisiko (extrapoliert): +25 je 1000 Menschen |
bis 1 Sv | Hiroschima-Atombombe in 2000 m Entfernung (In dieser Entfernung starben jedoch 70% aller Menschen an der direkten Wirkung der Bombe.) | verändertes Blutbild, Hautrötungen, vereinzelt Übelkeit, Erbrechen, sehr selten Todesfälle tödliches Krebsrisiko (extrapoliert): +50 je 1000 Menschen |
bis 2 Sv | Hiroschima-Atombombe in 1500 m Entfernung (In dieser Entfernung starben jedoch 90% aller Menschen an der direkten Wirkung der Bombe.) | Knochenmarkschädigung, Erbrechen, Übelkeit, etwa 20% Sterblichkeit |
bis 4 Sv | Jahresdosis der geringer belasteten Gebiete im 30 km Umkreis des Reaktors in Tschernobyl | sehr schlechtes Allgemeinbefinden, Blutbildung stark gestört, stark erhöhte Infektionsbereitschaft, 50%ige Sterblichkeit |
ab 7 Sv | Hiroschima-Atombombe in 1000 m Entfernung (In dieser Entfernung starben jedoch fast alle Menschen an der direkten Wirkung der Bombe.) | fast 100%ige sterblichkeit |
ab 10 Sv | Jahresdosis der stark belasteten Gebiete im 30 km Umkreis des Reaktors in Tschernobyl. Einige direkt betroffene Angestellte in Tschernobyl erhielten bis zu 13 Sv | Schädigung des ZNS, Lähmungen 100%ige Sterblichkeit |
> 100 Sv | sofortiger Tod |
Quelle: www.mondlandung.pcdl.de
Ihre persönliche Einstellung zum Ausbau aller möglichen Techniken zur alternativen Energieerzeugung ist der entscheidende Faktor. Die „Regenerativen“ sind heute immer noch Kinder, welche Unterstützung nötig haben.
Alle alternativen Ideen zur Energieerzeugung sind nur aufgrund des idealistischen Einsatzes einzelner Firmen oder Personen technisch umgesetzt worden.
Diese Pioniere haben nur zu selten finanzielle Bestätigung für ihr Tun erlebt. Firmen, die heute Produkte zur Nutzung alternativer Energien selbst entwickeln und erfolgreich produzieren und vermarkten, sind aufgrund ihrer wirtschaftlichen Bedeutung nicht in der Lage, sich gegen die wirklich Großen der fossilen Energiewirtschaft zu behauten.
Daher bin ich für die klare Unterstützung der Industrien, welche alternative Produkte zur Energieerzeugung anbieten, sowie für zusätzliche Anreize für Verbraucher, sich die Nutzung solcher Produkte zu eigen zu machen. Ein wertvolles Instrument dafür ist sicher auch die Zusammenarbeit mit und Unterstützung von Vereinen und Einzelpersonen in der „regenerativen Szene“.
Christian Wittmann