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Trinken – Duschen – Waschen

Die Warmwasserbereitung hat nach der Raumheizung mit 8 % bis 20%, je nach Nutzerverhalten, den zweitgrößten Anteil am Energieverbrauch der privaten Haushalte. In Neubauten mit sehr geringem Heizwärmebedarf kann dieser Anteil deutlich höher liegen.

Warmes Wasser – viel Energie

Bei der privaten Warmwasserbereitung greifen Umweltschutz und Energiesparen direkt ineinander: Wer weniger kostbares Trinkwasser zum Duschen, Waschen oder Spülen verbraucht, benötigt auch weniger Energie. Der Warmwasserverbrauch im Haushalt hängt stark von den individuellen Gewohnheiten des Einzelnen ab. So kann der tägliche Verbrauch 40 °C warmen Wassers pro Person zwischen 10 und 150 Liter betragen. Im Durchschnitt werden in Deutschland rund 35 Liter pro Person und Tag verbraucht. Etwa 25 % davon werden in der Küche gezapft, der Rest entfällt auf Reinigung und Körperpflege.

Die Brauchwarmwasserbereitung hat die Aufgabe, das mit einer Temperatur von etwa 10 °C nachströmende Kaltwasser (Trinkwasserversorgung) auf die jeweils gewünschte Endtemperatur zu erwärmen. Um den durchschnittlichen Pro-Kopf-Warmwasserverbrauch von 35 Litern pro Tag von 10 °C auf z. B. 40 °C zu erwärmen, ist eine Wärmemenge von 1,2 kWh notwendig. Diese Wärmemenge wird als Nutzwärmebedarf bezeichnet.

Um die Wärme aus Solarkollektoren stärker nutzen zu können, ist es ratsam, eine Waschmaschine mit Warm- und Kaltwasseranschluss zu kaufen.

Tipps zum sparsamen Umgang mit Warmwasser

In vielen Mehrfamilienhäusern sind heute in Küche und Bad Warmwasserzähler installiert. Durch regelmäßige Ablesung des Zählerstandes, z.B. in monatlichen Abständen, kann der tägliche Pro-Kopf-Verbrauch des eigenen Haushalts leicht ermittelt werden.

Duschen ist besser als Baden, denn für ein Duschbad ist nur ein Drittel der Energie eines Wannenbades nötig. Auch die Anmischzeit (Zeitdauer, um die gewünschte Temperatur einzustellen) ist von Bedeutung. Dabei gilt: je länger desto größer die Wärmeverluste.

Um diese Zeit- und Wasser verschwendende Einstellung der Temperatur zu vermeiden, empfehlen sich Einhebel- oder noch besser thermostatgesteuerte Mischarmaturen. An den meisten Zapfstellen (Armaturen) könnte durch den Einsatz von Perlatoren (Sieb am Auslauf) mit zusätzlichem Durchflussbegrenzer auf einfache Art Wasser gespart werden.

Bedenken Sie außerdem den Schutz unseres Grundwassers. Wenn wassergefährdende Stoffe in den Boden versickern oder giftige Stäube und Gase in die Luft entlassen werden, gelangen diese mit dem Regenwasser ins Grundwasser.

Wir leben direkt über den Trinkwasservorräten, welche wir über das öffentliche Trinkwassernetz beziehen. Auch in diesem Bereich wird eine mögliche Privatisierung nicht gerade den Schutz des Verbrauchers erhöhen.

Christian Wittmann

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